Datengrab

Auch wenn es mit dem Hausbau nicht unmittelbar etwas zu tun hat, so ist es dennoch nicht verkehrt, bei der Planung der eigenen vier Wände die heutigen, als auch die zukünftigen technischen Möglichkeiten immer ein wenig im Auge zu behalten, schließlich werden ja die meisten vorhaben, sehr lange in ihrem neuen Haus wohnen zu bleiben.

 

Für mich bedeutete das neben der klassischen Elektroverkabelung auch die Möglichkeiten einer Hausautomation zu berücksichtigen (in meinem Fall Homematic, welche ich in Zukunft mal noch näher beleuchten werde) sowie die Erstellung eines kabelgebundenen Netzwerks.

 

Die Vorteile und praktischen Möglichkeiten eines solchen Netzwerkes habe ich bereits im März erläutert, nun kommen wir quasi zur Fortsetzung: dem NAS-System.

 

Kurz gesagt ist ein NAS-System ein kleiner, im Idealfall sehr sparsamer Server, welcher entweder 24/7, also rund um die Uhr läuft, oder aus Gründen der Energieneinsparung nur zu bestimmten Zeiten. Das NAS-System, ausgesprochen Network Attached Storage, kann dabei je nach ausgewähltem System sehr vielfältige Aufgaben erfüllen, am Wichtigsten - zumindest aus meiner Sicht - ist jedoch die zentrale Speicherung von Daten, welche sich im Laufe der Zeit ansammeln.

 

Der große Vorteil einer zentralen Speicherung mit Hilfe des NAS-Systems im Vergleich zu einer einfachen, externen Festplatte ist der schnelle und problemlose Zugriff auf die eigenen Daten egal von welchem Endgerät aus. In unserem Fall heißt das, dass die über 27.000 Bilder aus den letzten Jahren, Musik-Dateien sowie zahlreiche andere Dokumente nun sowohl von jedem Computer im Haushalt als auch vom Smartphone problemlos aufgerufen werden können.

 

Wer ein DLNA-fähiges Endgerät, wie zum Beispiel eine Sony Playstation 3, besitzt, kann dann ebenfalls direkt auf die Mediadateien zugreifen, um beispielsweise die Bilder und Videos des letzten Urlaubs auf dem großen Fernseher zu betrachten, auch wenn man nach dem Hausbau vermutlich gefühlte 80 Jahre nicht mehr in den Urlaub gehen kann.

 

Außerdem - und das ist ebenfalls ein sehr interessanter Aspekt - ist der Zugriff auf die Daten zuhause bei Bedarf auch aus dem Internet möglich, mit entsprechender Sicherheit natürlich. So können die Urlaubsbilder (oder auch andere Dokumente) nicht nur zuhause, sondern auch direkt bei Verwandten und Freunden via Internet abgerufen werden.

 

Unser NAS-System befindet sich nun seit Anfang Mai im Technikraum, wo auch die Netzwerkverkabelung zusammenläuft. Dank kabelgebundenem Gigabit-Netzwerk sind die Übertragungsgeschwindigkeiten erfreulich hoch und erlauben so auch mehreren Benutzern gleichzeitig, große Datenmengen vom oder zum NAS-System zu bewegen.

 

Bisher bin ich sehr zufrieden mit unserem, vorläufig 3 Terabyte großem Datengrab und den vielfältigen Möglichkeiten. Ein solches System nimmt jedem Rechnerneukauf oder Neuaufsetzen eines Rechners den Schrecken, da alle wichtigen und relevanten Dateien entweder permanent oder auch nur vorübergehend über das hauseigenene Netzwerk ausgelagert werden können.

 

Wer also ein Haus oder auch einen Umbau plant, sollte ruhig auch etwas Zeit damit verbringen, welche technischen Möglichkeiten es gibt und welche man in seinen eigenen vier Wänden heute oder evtl. auch erst in Zukunft umsetzen möchte (siehe auch Tipp 17).

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Anna und Nico (Montag, 03 Juni 2013 11:18)

    Hallo ihr Hausbauer,

    einen NAS ins Heimnetz einzubinden ist eine wirklich gute Idee und lässt sich kostengünstig umsetzen. Wir haben ebenfalls einen NAS, der allerdings nicht 24/7 läuft.

    Die Verlegung von Netzwerkkabeln während des Ausbaus ist dringend zu empfehlen. Nachrüsten ist nur mit hohem Aufwand und Kosten zu machen und WLAN ist bei großen Datenmenden nicht der Hit. Kleiner Hinweis am Rande: Wenn man den Technikraum im Keller hat, tun sich manche WLAN-Router schwer damit die Betondecke zu durchdringen, daher ggf. auch einen zus. Access Point im EG oder DG einplanen ;)

  • #2

    bauen-mit-massa (Montag, 03 Juni 2013 14:37)

    Hallo ihr zwei,

    euer Tipp mit dem WLAN-Router ist sehr gut und können wir absolut bestätigen. Wir praktizieren dies bereits heute schon so, eben wegen der Betondecke des Kellers. Durch die großzügig verteilten Netzwerkdosen haben wir den WLAN-Router an einem günstigeren Ort platzieren können.

    Ergänzend hierzu kann auf diese Weise auch das Telefon an jede Netzwerkdose angeschlossen werden, wenn die Telefonleitung einfach im Technikraum auf die entsprechende Netzwerkdose gepatcht wird. Das funktioniert hervorragend und erspart die Überlegungen, wo die Telefondose nun platziert werden soll.

    Bzgl. dem 24/7-Betrieb des NAS gäbe es da ja übrigens auch noch die Möglichkeit des "Wake On LAN"-Modus, allerdings unterstützt dies unser NAS leider nicht.

    Viele Grüße
    Andreas

  • #3

    Anna und Nico (Dienstag, 04 Juni 2013 13:05)

    Die Telefonverkabelung haben wir genauso gelöst. Alles via Netzwerkkabel angeschlossen und auf das Patchfeld gelegt und in die Telefonanlage bzw. den Router. Für die Einliegerwohnung haben wir allerdings anstelle der RJ45 eine normale TAE angeschlossen, damit wir nicht den Stecker am Telefon tauschen mussten.

    Unser NAS kann leider auch kein Wake-on LAN, aber zur Zeit steht der im Arbeitszimmer stehen und kann bei Bedarf manuell gestartet werden. Da wir aber noch Netzwerkleitungen "frei" haben, spiele ich mit dem Gedanken dort eine kleine Schaltung zu bauen. Andererseits reicht das zeitgesteuerte Ein- und Ausschalten für uns aber im Moment auch aus.

Besucher seit 01.11.2011